Ulrich Eller
Perkussion zweier Räume, eine Materialmusik (Ausschnitt)
Für seine Ausstellung 'Perkussion zweier Räume, eine
Materialmusik' vom 6.8. bis zum 3.9.1983 untersuchte Ulrich Eller die
beiden Räume der Galerie Giannozzo in ihrer Qualität als
Klangmaterial und als Klangkörper. Die Räume wurden beklopft,
ihre Wände und der Boden: Fundorte für Klänge
unterschiedlicher Höhe und Klangfarbe. An diesen Stellen wurden
Bögen von Zeichenpapier angeheftet: Felder für Striche
unterschiedlicher Stärke und Länge.
Mit einem Stift schwarzer Fettkreide bearbeitete Ulrich Eller nun auf
diesen Papieren die Wände und den Boden und erzeugte dabei
Zeichnungen und Klangfolgen. Die Rhythmen ergaben sich aus einer
Einfühlung in die gefundenen Klänge; ihnen entspricht die
Gestik der Zeichnung. Die Zeichnungen verbleiben an den Stellen ihrer
Entstehung. Auch die Klangfolgen verbleiben dort. Sie wurden auf Tonband
aufgezeichnet und über Kassettenrecorder, die an den entsprechenden
Stellen befestigt sind, simultan abgespielt.
'Die Klänge des Raums - im Raum, ein selbstklingender Raum. Durch
die Perkussion öffnet sich der Raum der Wahrnehmung. Seine
musikalische Qualität wird durch Zeichnungen sichtbar und durch
Tonaufnahmen hörbar.' (Rolf Langebartels)
publiziert in der Edition Giannozzo Band 27, Berlin 1983
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