Rolf Langebartels
Internetprojekt Soundbag

 
Klangbeutel Nr. 179
update vom 09. April 2008
Gerhard Zander, Elektromagnetisches Picknick
Photo: copyright by Gerhard Zander
Gerhard Zander
Elektromagnetisches Picknick
Verstärkte Elektrogeräte und Live Electronics

Die Elektrizität ist eine Daseinsbedingung der elektroakustischen Musik, aber selbst wird sie kaum jemals hörbar. Gerhard Zander benutzt Induktionsmikrofone, um die elektromagnetischen Impulse, Brummschleifen und Störnebel alltäglicher Elektro-Kleingeräte hörbar zu machen. Dabei stellt sich heraus, dass die elektromagnetischen Felder vieler Geräte eine ausgesprochen prägnante akustische Signatur mit charakteristischen Rhythmen und Harmonien aufweisen - im Beispiel der Reihe nach: Festplattenlaufwerk, Leuchtstab, Minidisc-Player, Milchschäumer, Quarzuhr, Leuchtstab (blinkend in verschiedenen Rhythmen), MP3-Player.
Für die Aufführungen unter dem Motto "Elektromagnetisches Picknick" werden diese Klänge über Mischpulte und verschiedene Effektgeräte als Elemente einer musikalischen Struktur verfügbar gemacht. Der Titel spielt nicht nur auf das englische Wort für den Tonabnehmer ("pick-up") an, sondern auch auf die flächige Anordnung der Klangerzeuger, die wie auf einer Picknickdecke ausgebreitet sind. Wie ein Picknick, an dem so viele Menschen teilnehmen können, wie auf der Decke Platz finden, ist Gerhard Zanders Ensemble von elektromagnetischen Klangerzeugern auch ein offenes System, in das sich weitere Instrumentalisten einschalten können. Das Foto zeigt den Aufbau für Gerhard Zanders erste Live-Umsetzung seines "Elektromagnetischen Picknicks" beim Festival Experimentelle Musik in München am 08.12.2007.

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