Der Schrei (des Neugeborenen) und das Lallen (des Kleinkindes) sind die
ersten Äußerungen und Signale unbewußter sexueller Lust. Als solche
bleiben sie auch im Geschlechtsverkehr, der ja ebenfalls nicht unbedingt
geräuschfrei vonstatten geht, erhalten. Denn gerade hier treten diese
Artikulationsformen als Urlaute wieder in Reinkultur auf. Um etwas
überspitzt zu formulieren: Wenn diese frühkindlichen Laute als Basis für
alle möglichen Gesangsformen und den Ausdruck sexuellen Wohlbefindens
dienen, sind selbst brillanteste Mozart- oder Verdi-Arien nichts
anderes, als jahrelang sorgfältig kosmetisierte Töne der Lust.
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Erotik in der Musik
Der Textausschnitt oben ist entnommen aus "Erotik in der Musik" von M. O. C. Döpfner und Thomas Garms,
Frankfurt/Main, Berlin 1986, Seite 119
Interessant auch Michaela Graf,
"Musik und Erotik.
Eine Kategorisierung des erotischen Ausdrucksverhaltens in
avantgardistischer Klangkunst", Diplomarbeit geschrieben und
publiziert bei Professor Werner Jauk, Universität Graz, 2008.
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