Paragraphen 7 bis 9 des akustischen Manifests
7. - Die Hyänen des akustischen Raums, Handel und Dienstleistung,
bestrahlen unsere Körper mit Schalltapeten, um das Surren der
Klimaanlagen, Server, Lüftungen, Lifte und Rolltreppen ihrer
minderwertig geplanten und billig zusammengeschusterten Einkaufszentren
zu übertünchen und um uns dumm und konsumsüchtig zu machen. Schluss
damit!
8. - Tief in die Gehörgänge sind die Stöpsel gestopft. In öffentlichen
Bussen, Straßenbahnen, Zügen, U-Bahnen, auf den Straßen, in den Parks
und aus den armseligen Lautsprechern von Mobiltelefonen plärren die
armseligen, komprimierten und maximierten Kunststoffmusiken. Wir wollen
keine durchvibrierten, hyperaktiven kleinen Monster als Kinder!
9. - Das Irrenhaus der Akustik ist bevölkert von Parasiten:
Warteschleifen, Jingles, Audiologos, Soundicons, Warn- und Signaltöne,
Corporate Sounds, Auftragsfirmensongs, Klingeltöne nisten sich ein in
den Gehörgängen. Weg damit! Wir sind Menschen, keine Zielgruppe.
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Das Akustische Manifest
Der österreichische Musiker und Komponist
Peter Androsch
aus Linz publizierte das Manifest am 20. Februar 2009. In der Vorrede
mit dem Titel "Lob des Hörens" heißt es:
Ohne Hören sind wir nichts. Was wir sind, sind wir durch das Ohr:
Personen. So wie das lateinische Wort es sagt: Durch-Klingende. Unsere
Existenz ist Klang und unser Tun erzeugt Klang, nicht Licht. Töne, nicht
Bilder. Aufgehoben in der ewigen Schwingung des Raumes, durchflutet vom
Lebenspuls unserer selbst, eingebettet in das Kontinuum der Zeit. Vom
fünfzigsten Tage nach der Befruchtung bis nach unserem letzten Atemzug
hören wir. Vom fünfzigsten Tage nach der Befruchtung bis nach unserem
letzten Atemzug klingen wir. Vierundzwanzig Stunden am Tag.
Das Gehör warnt uns vor Gefahren. Bis heute funktioniert die schnelle
Datenleitung in die ältesten Teile unseres Hirnes, die uns zu Flucht
oder Abwehr treiben. Deshalb wissen wir nicht, dass wir hören. Wir
hören. Wir wissen auch nicht, was wir hören. Wir hören, um zu überleben.
Ununterbrochen.
Weitere Informationen über das Akustische Manifest.
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KLANGBEUTEL ist ein Internetprojekt von Rolf Langebartels. Eine Sammlung
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