Freiheit aus dem Audion
Schon das Jahr 1917 führte einen entscheidenden Schritt weiter. Immer
wieder hatten Amateure und Techniker bei Funksendungen ungewollte
Rückkopplungen hervorgebracht, und dann unterbrach ein unerträgliches,
der Tonhöhe nach bewegliches Pfeifen den Empfang. Man ergründete diese
Erscheinung bald durch systematische Versuche, vor allem um der Reinheit
und des Farbenreichtums der primitiven Rückkopplungstöne willen. Im
Laboratorium des Eiffelturms in Paris arbeitete Armand Givelet, der
Vizepräsident des Französischen Radioklubs. Von Anfang an hing die
Entwicklung denn auch eng mit derjenigen des Rundfunks zusammen.
Givelet erzählte später, wie man auf den Gedanken kam, "elektrische"
Musik zu machen: Durch Zufall hätte jemand "mit den Fingern zwei
verschiedene Punkte eines Röhrenverstärkers berührt, versehen mit einem
Kopfhörer, der an diesen Verstärker angeschlossen war". Sogleich sei ein
bestimmtes, sehr durchdringendes Pfeifen ertönt. Zufällig habe man einen
Drehkondensator zur Hand gehabt; drehte man seinen Knopf, dann änderte
sich die Tonhöhe des Pfeifens.
Drei Tage später habe man den Kondensator
mit einer Skala versehen, die den Abständen der Tonleiter entsprach.
Bald spielte man auf diese Weise einfache Melodien. Dann änderte Givelet
die Spannung der Anode und die Heizung der Röhren und schloß den
Kondensator an anderen Punkten des Verstärkers an: eine Reihe
außerordentlicher Klangfarben war das Ergebnis. Zunächst scheiterte er
aber daran, daß der Lautsprecher damals noch ziemlich selten war.
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Armand Givelet
Feedback
In seinem Buch "Musica ex machina", Verlag Ullstein, Berlin,
Frankfurt, Wien, 1960, Seite 202 - 203 weist Fred K. Prieberg auf die
Entwicklung eines elektrischen Musikinstruments von Givelet hin, das auf
dem Effekt des elektroakustischen Feedbacks basiert. Siehe den oben zitierten Text.
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KLANGBEUTEL ist ein Internetprojekt von Rolf Langebartels. Eine Sammlung
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