Warum schaffen sie es nicht wie wir Klangkörper, den
glücksbringenden Pfad zu erwischen? Diese Frage läßt die
Antwort erraten: die anderen Leute werden durch falsches Feedback in die
Irre geführt, durch ein beachtliches Defizit an nicht pfeifendem,
nicht selbstwidersprechendem Feedback und durch die Anhäufung
davon.
Ich möchte die Frage in Erinnerung bringen: Wir
Klangkörper, geschlagen werden wir, geben dann Töne von uns,
hören zu, es klingelt bei uns, und wir ändern ein
bißchen unseren Kurs. Gerichtet, besser gerichtet sind wir
geworden. Auch besser unterrichtet darüber, wie es weitergeht.
Es geht dann so weiter, daß wir Klangkörper geschlagen
werden, wir geben dann Töne von uns, hören zu, es klingelt bei
uns, und wir ändern unseren Kurs. Besser gerichtet,
richtungsmäßig verbessert sind wir geworden. Auch besser
unterrichtet darüber, wie es weitergeht.
Lassen Sie mich bitte nur über uns Klangkörper, die wir
geschlagen werden, reden. Bei einer anderen Gelegenheit über
diejenigen, die gestreichelt werden und Töne von sich geben oder
die noch anderswie berührt werden und vielleicht keinen Ton von
sich geben. Als eine Gallionsfigur für meine
Glücksrichter-Geschichte kann ich den französischen Dichter
Henry Michaux anführen. Auf die Frage, wofür er viel Energie
im Laufe seines Lebens gebraucht habe, antwortete er: Für kleine
Kursänderungen - aber ständig!
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Attila Kotanyi
Warum schaffen sie es nicht wie wir Klangkörper, den glücksbringenden
Pfad zu erwischen?
Text des Vortrags von Attila Kotanyi beim
Symposium Feedback
des Kunstvereins Giannozzo in Plasy, Tschechien im August 1994,
publiziert vom Kunstverein Giannozzo, Berlin im Jahre 1999.
Sie können das Buch mit einer
an den Kunstverein
Giannozzo
bestellen.
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KLANGBEUTEL ist ein Internetprojekt von Rolf Langebartels. Eine Sammlung
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